Aris Donzelli

Als Aris 1982 bei dem Fachzeitschriftenverlag "Manfred Mayer" in Singen anfing, steckten sowohl der deutsche BMX-Sport als auch Aris' Karriere als Sportjournalist noch in den Kinderschuhen. Doch sein Verleger hatte eine Vision: Er wollte ein BMX-Magazin herausbringen und Aris sollte es leiten. Da Aris aber keine Ahnung vom BMX-Sport hatte, holte er sich professionelle Hilfe: Mit Unterstützung von Ekkehardt Teichreber wurde ein Redaktionsteam für das erste deutsche BMX-Magazin zusammengestellt. 

Und dieses Team hatte es in sich: Mit Andreas "Elle" Gillmeister und Karsten Moeller hatte Aris zwei Kollegen, die als BMXer der ersten Stunde nicht nur pfeilschnell und extrem stylisch waren, sondern auch jeden deutschen BMXer an seinem Schatten erkennen konnten und in der Szene bestens vernetzt waren. Während Karsten sich eher auf das Redaktionelle konzentrierte, steuerte Elle mit seinen Comics auch das Künstlerische bei und beide mussten natürlich regelmäßig als Fotomodelle für Biketests, Reportagen und Tricktipps herhalten. Über Karsten kam dann auch der Fotograf Uli Aust (RIP) ins Team, der das Magazin von nun an mit Bildern versorgte.

Die allererste Ausgabe der "BMX Special" erschien im Dezember 1982 als Beilage des Motocross Enduro Magazins. Das Heft verkaufte sich prächtig, denn der gleichzeitig in die Kinos gekommene Film "ET" bescherte dem BMX-Sport den ersten richtigen Boom. Schon die nächste Ausgabe der BMX-Special erschien daher als eigenständiges Heft mit einem naheliegenden Coverboy: ET.

Das Magazin existierte etwa ein Jahr, bis finanzielle Probleme des Verlags dazu führten, dass BMX Special wieder zur Beilage degradiert wurde. Das Redaktionsteam wollte sich damit nicht abfinden und wechselte Ende 1983 das Verlagshaus, um unter dem Namen "Speed Jump" ein eigenes Magazin herauszubringen. Für kurze Zeit gab es also zwei Magazine in Deutschland, bis der Singener Verlag die BMX Special endgültig einstellte, der neue Chefredakteur Rolf D. Meißner ebenfalls zu "Speed Jump" wechselte und man sich entschloss, das Heft gemeinsam zu machen. Mit dieser Fusion wurde der Zusatz "Jump" aufgegeben und so gab es ab Mitte/Ende 1984 das BMX-Magazin "Speed", das bis Anfang 1986 existierte. Um 1985 zogen sich Elle und Karsten aus der Redaktion zurück und die "Speed" wurde von Aris und Meißner alleine weitergeführt. 1986 wurde das Magazin in "BMX Sport" umbenannt, um der zunehmenden Professionalisierung und den olympischen Ambitionen der Racer Rechnung zu tragen. 

Mit dem Ende der "Sport" nach knapp einem Jahr beendete Aris dann auch seine Karriere als BMX-Journalist und wandte sich dem Hörfunk und Fernsehen zu. Er rückte durch seine Berichterstattung über das Flugtagunglück in Rammstein 1988, wo er für das SWF tätig war, in das Blickfeld der ARD und wechselte nach einer kurzen Zeit bei RIAS TV Berlin zum ZDF, wo er weiterhin als Live-Kommentator für Ski Alpin, Motorsport und Tennis tätig ist. 

BMX Special, Speed (Jump) und BMX Sport waren für viele Jahre der Kit, der die Szene in Deutschland zusammenhielt. Sie waren neben den vereinzelten BMX-Händlern die erste und einzige Informationsquelle zu BMX-Teilen, Terminen und Ausschreibungen und fungierten sowohl als amtliches Organ des Verbandes als auch zur Motivation und Begeisterung der Kids. Es ist Aris' unermüdlichen und nur zu oft unentgeltlichen Einsatz zu verdanken, dass es diese Hefte gab und dafür wurde er 2024 als Teil der BMX Special Crew in die Deutsche BMX Hall Of Fame gewählt.