BMX Hall of Fame Germany
Mitglieder Freestyler

Stephan Prantl

Kaum ein Name steht in Deutschland so für BMX wie Stephan Prantl. Sowohl als Sportler als auch als Organisator und Aushängeschild der Szene hat sich Stephan für BMX-Freestyle in Deutschland verdient gemacht wie kaum ein Zweiter.

Stephan und seine Freunde besuchten unermüdlich Baustellen, um Material für Rampen zu besorgen, die sie dann unter die großen Brücken in der Nähe des Kölner Messegeländes platzierten. Aber diesen Rampen war leider selten ein langes Leben beschieden, denn nur allzuoft wurden sie noch am selben Abend vom Ordnungsamt entfernt.

André Maletz vom Kölner Jugendpark beobachtete das Elend und nahm Stephan unter seine Fittiche. André gab dem Kölner Freestyle eine Heimat, bezog Stephan direkt in die Organisation des ersten Jugendpark Events ab 1984 ein und übergab ihm einige Jahre später das Zepter. Aus diesen Contests ist die weltweit bekannte Wettbewerbsserie unter dem Label "BMX Cologne" hervorgegangen.

Aber auch seine persönliche Karriere kann sich sehen lassen. Von Anfang an dominierte er die Rampenwettbewerbe im Jugendpark, trat bei Shows mit dem PTR-Trickteam auf und reiste 1987 zur ersten Freestyle-Weltmeisterschaft nach England, wo er mit seinen Liptricks und seinem außergewöhnlichen Style den zweiten Platz belegte. 

Nach seinem ersten Sponsor MRD - March Racing Division fuhr er viele Jahre für GT, bereiste die Welt und vor allem die Westküste der USA, wo er als erster deutscher Freestyler seit den Pionieren von PTR auf sich aufmerksam machen konnte. Er bekam eine Seite im legendären US-BMX-Magazin "GO" und einen Part im BMX-Video "Ride On" von 1992, was in der kleinen Szene einem Ritterschlag gleichkam.

Von 1994 an fuhr Stephan dann Shows als Teil des Schwinn Z-Teams mit Klaus Dyba und Axel Reichertz. Die drei entwarfen sogar einen Rahmen für Schwinn, der es aber nie wirklich zur Serienreife gebracht hat. Nachdem Schwinn das Programm 1996 einstellte, wechselte Stephan in das GT/Dyno Europa Team.

Noch 1997 belegte er bei den Weltmeisterschaften im niederländischen Eindhoven im Dirt den vierten Platz, ein weiterer Beweis für seine Vielseitigkeit auf dem Rad.

Doch damit nicht genug. 1990 gründete Stephan mit seinen Freunden Lars Dorsch und Stephan Rose die Marke "Wethepeople", unter der er T-Shirts und später auch BMX-Teile und Kompletträder auf den Markt brachte. Er entwarf die ersten 14mm Naben unter dem Namen "Point" (später "P Products") und eröffnete 1994 den BMX Shop "Busy P", nachdem ihm Mat Hoffman auf der WM im selben Jahr diesen Spitznamen verliehen hatte. Der Name war sicherlich passend: Stephan organisierte nicht nur den gesamten Contest, sondern nahm selber auch noch teil. Aus "Busy P" ist einige Jahre später die "wtp Distribution" hervorgegangen, über viele Jahre der größte Großhändler für BMX (Freestyle) Marken in Deutschland.

Für die deutsche BMX Hall Of Fame unter der Kategorie "Freestyler" war Stephan Prantl natürlich die erste Wahl. Er war von der Geburtsstunde des Freestyle Sports in Deutschland dabei, als Sportler erfolgreich und später als Händler und Großhändler erster Ansprechpartner für BMXer im ganzen Land. Die von ihm initiierte und organisierte Contestserie BMX Cologne feierte 2024 40-jähriges Jubiläum und ist damit die am längsten laufende Contestserie der Welt. Herzlich willkommen in der Deutschen BMX Hall Of Fame: Stephan Prantl.

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