BMX Hall of Fame Germany
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Andreas Tittmann

Andreas Tittmann gehört zu den ersten Kölner BMXern, die aus der lebendigen Skateboard- und Rollerskateszene rund um den Kölner Dom hervorgegangen sind. Nach ersten Erfahrungen auf umgebauten Bonanzarädern und ersten Rennen am Nüssenberger Busch ergatterte Andy auf der IFMA 1980 am Suntour-Stand ein Nishiki-BMX-Rad mit besten Anbauteilen. 

Und so begann die BMX-Karriere: Andreas reiste mit seinem Freund Uli Heidkamp zu den ersten BMX-Rennen in Bremen-Grohn und zum Avro Fietscross im niederländischen Waalre, wo sie als erste deutsche BMXer überhaupt im Ausland an den Start gingen. Nachdem der niederländische BMX-Veranstalter und "Vater" des europäischen BMX-Sports Gerrit Does die beiden bei einem Rennen in Belgien gesehen hatte, lud er sie ein, mit ihm zum "Huffy Pro Spectacular" nach Detroit zu fliegen. Da sagt man natürlich nicht nein und so flogen Uli, Andreas und Hans-Willi Zims mit einer Delegation aus französischen und niederländischen Fahrern ins gelobte BMX-Land und starteten vor der beeindruckenden Kulisse des Pontiac Silverdome.

Die erste richtige BMX-Rennsaison in Deutschland verlief dann auch entsprechend erfolgreich: Andreas wurde 1982 der erste offizielle Deutsche Meister im BMX-Rennen überhaupt. Einen Grund dafür, dass sie auf Anhieb so schnell waren, sieht Andy in dem harten Trainingsregime auf der Domplatte: Noch bevor es BMX-Räder, geschweige denn BMX-Bahnen gab, fuhren sie täglich "Last Man Standing"-Ausscheidungsrennen mit über 20 Mann auf dem rutschigen Mamor des Kölner Rocalliplatzes. Die ständigen schnellen Beschleunigungen und das spielerische Tempo waren die optimale Vorbereitung auf das, was sie bei den ersten Rennen erwartete.

Nach diesen Erfolgen gelang es dem bereits 1982 gegründeten 1. BMX Club Köln um Helmut Heidkamp endlich, von der Stadt Köln ein Trainingsgelände für ihren Verein genehmigt zu bekommen und so begannen Andy und Uli mit dem Bau der BMX-Bahn in Köln-Vogelsang. Sie konzentrierten sich darauf, die Regeln des BDR so zu biegen, dass die Bahn Spaß machte, und trotzdem irgendwie die Genehmigung des sehr strengen und konservativen Dachverbandes zu bekommen. Das Baby von Andy und Uli, der große Sprung in der ersten Kurve, forderte gleich in den ersten Rennen seine Opfer - die deutschen Fahrer waren solche technisch anspruchsvollen Hindernisse einfach nicht gewohnt.

Doch Andy mochte anspruchsvoll. Neben dem Race-Geschehen, das 1983 in Deutschland mit über 1.000 ausgegebenen Lizenzen und ungefähr 20 Strecken beträchtliche Ausmaße angenommen hatte, gründeten Andy, Uli, Pete Schmidt und Hans-Willi Zims das Freestyle-Team "Freestyler Cologne". Sie bekamen Unterstützung von der Firma De Beukelaer, die damals auch die BMX-Raceserie sponserten, und tourten mit ihrer transportablen Quarterpipe zu Bau- und Supermärkten um Kekse zu verteilen und Shows zu fahren. Sie traten sogar im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF auf und schlugen vor, über Ayrton Sennas Formel-1-Wagen zu springen, was dessen Entourage aber energisch und lauthals zu verhindern wusste. 

Direkt nach seiner Gesellenprüfung zog Andreas von Köln nach Frankfurt, um im Laden seines langjährigen Sponsors Hartwig Hofherr zu arbeiten und sich ganz dem BMX-Leben zu widmen. Mit Hartwig und dem Redline Team reiste er durch Deutschland, Europa und die Welt, um BMX Rennen zu fahren, Pokale und Erfahrungen mit nach Hause zu bringen. Außerdem startete er seine Kolumne "Andy's Corner" in der Speed bzw. später BMX Sport, in der er über die aktuelle deutsche und internationale Rennszene berichtete, aber auch praktische Tipps rund ums Bike und Racing gab.

Andreas Tittmann war der erste Star der jungen deutschen BMX-Szene. Er inspirierte und motivierte mit seinem kraftvollen Stil die nachwachsende Fahrergeneration und lebte den BMX-Spirit, indem er auch gegenüber Funktionären nie ein Blatt vor den Mund nahm. Wir freuen uns, ihn 40 Jahre nach seinem zweiten Deutschen Meistertitel in Weiterstadt an gleicher Stelle in die deutsche BMX Hall Of Fame aufzunehmen. 

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