BMX Hall of Fame Germany
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Ivi Vidakovic

Was wäre der BMX-Sport in Deutschland ohne Ivi Vidakovic? Es gibt wohl kaum einen Fahrer, der BMX-Racing in Deutschland so geprägt hat, wie Ivi. Aus den Wäldern bei Rodgau, bevor es den Begriff "BMX" hierzulande überhaupt gab, bis zur Weltspitze im Redline Factory Team dominierte Ivi die Raceszene der Achtziger.

Ivi begann seine Karriere 1979 auf einem Bonanzarad, dort wo später der "Bergy Trail 63110" entstehen sollte. 1980 erreichte die Nachricht von der neuen Trendsportart "BMX" seinen Heimatort Rodgau/Jügesheim und er machte sich mit seinen Freunden auf den langen Weg mit dem Fahrrad nach Frankfurt am Main, nur um dort von der lokalen BMX-Szene für die schrottreifen Räder ausgelacht zu werden. Bei diesem Ausflug betrat er zum ersten Mal den Laden seines späteren Sponsors: "Hajo's", der Laden von Hartwig Hofherr.  Von da an hieß es sparen und ein Jahr später konnte sich Ivi seinen Traum vom BMX-Rad erfüllen – er kaufte sich ein Centurion Cobra "Wolfgang Renner" Special Edition für 800,- DM. Doch der Traum ging weiter: Er wollte Deutschlands bester BMX-Fahrer werden.

Sein erstes Rennen war ein Anfängerrennen auf der "Golden Mile", der Hausstrecke der Fahrradfirma "Schauff" in Remagen, zu dem er leider zu spät kam und nur im Zeitfahren starten konnte. Aber das reichte für den Anfang: Schon in der ersten Runde fuhr Ivi eine neue Bestzeit und sorgte für Aufregung in der Szene – wer war der Typ in Jeans und mit der US-Flagge auf dem Trikot? Woher kam er? Rodgau? Immerhin hatte er die Zeit von Andreas Tittmann, dem damaligen Star, unterboten! Hartwig Hofherr war auch unter den Zuschauern, und nachdem Ivi in den nächsten beiden Runden seine eigene Zeit noch einmal unterboten hatte, lud er Ivi ein, ihn nächste Woche in seinem Laden zu besuchen. 

An diesem Tag begann für Ivi Vidakovic der BMX-Sport. Der Tag, an dem sein Vater zum ersten Mal den Hut in die Luft warf, als sein Sohn über die Ziellinie fuhr. Etwas, das er noch viele Male tun sollte und das ihn in der Szene landesweit bekannt machte.

Ein paar Tage später kam Ivi mit seiner Schwester in den Shop und Hartwig Hofherr fragte ihn, ob er nicht Lust hätte, das Redline PL 20 "Stu Thompson" Special Edition zu fahren. "Warum?" entgegnete Ivi, sein Rad sei doch noch gut ... Doch als Hartwig ihm dann auch noch anbot, ihn drei Wochen später zu einem Rennen nach Magstadt mitzunehmen, wurde ihm langsam klar, was er von ihm wollte.

Mit dem Kofferraum voller Hosen, Redline Trikots, Handschuhen, Schuhen und nicht zuletzt dem PL-20 kehrte Ivi aus Frankfurt zurück und war von da an fast jedes Wochenende unterwegs, um Rennen zu fahren. Ivi ging damals noch zur Schule, aber als Hofherr ihn fragte, ob er nach seinem Abschluss nicht bei ihm arbeiten wolle, war auch das schnell vorbei: Ivi war überglücklich. Er wollte nur noch BMX-Profi werden.

Der Rest ist Geschichte: Ivi gewann noch im selben Jahr den Centurion Supercup, wurde ein Jahr später Deutscher Meister, fuhr die erste Europameisterschaft in Beek-en-Donk, wurde 1983 Cruiser Champion und nahm an der Weltmeisterschaft in Slagharen teil. Er reiste in die USA und schloss sich dem amerikanischen Redline Factory Team an. Sein kraftvoller Stil, seine berühmte Kurventechnik und seine enorme Geschwindigkeit machten ihn zu einem Vorbild für die deutsche BMX-Generation der 80er Jahre. 

1988 beendete Ivi seine BMX-Karriere und wandte sich, wie viele erfolgreiche Fahrer dieser Zeit, dem neu aufkommenden Mountainbike-Sport zu. Aber er ist dem BMX-Rad treu geblieben. Als Botschafter des Sports und treuer Gast des Veteranencups ist er auch heute noch auf vielen BMX-Events und Old School Rideouts anzutreffen. Für die deutsche BMX Hall of Fame war Ivi natürlich erste Wahl und so wurde er 2024 für seine Vorreiterrolle und seine außergewöhnliche Karriere in die Hall of Fame aufgenommen.

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